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Anlageperformance von Schweizer Pensionskassen war im Januar bescheiden

Freitag, 15.02.2013

Die Anlageperformance von Schweizer Vorsorgeeinrichtungen fiel im Januar verglichen mit der Durchschnittsrendite von 2012 verhältnismässig bescheiden aus. Schuld daran waren die anziehenden Zinsen.

Schweizer Vorsorgeeinrichtungen konnten nur teilweise an die Performance im vergangenen Jahr anknüpfen. 2012 betrug die Jahresperformance aller Pensionskassen durchschnittlich 7,0%. Die Anlagerendite im Januar hingegen lag bei durchschnittlich 1,4%, wie aus dem UBS Pensionskassen-Barometer hervorgeht.

Pensionskassen mit unter 300 Millionen Franken Vermögen erzielten dabei die beste Performance (+1,53%); Pensionskassen mit 300 Millionen bis zu einer Milliarde Franken Vermögen dagegen die schlechteste (+1,23%).

Ertragssituation ist insgesamt ungenügend

Dabei gelte es zu bedenken, dass viele Pensionskassen noch nicht über die für das Risikoprofil ihrer Anlagen notwendigen Wertschwankungsreserven verfügten und damit verwundbar blieben, so die UBS weiter. Trotz besserer Renditen im Aufschwung sei es den kleineren Einrichtungen nicht gelungen, die Performancelücke zu den mittleren und grossen Einrichtungen in der längerfristigen Betrachtung zu schliessen.

Die insgesamt nach wie vor ungenügende Ertragssituation zeige sich etwa daran, dass die Performance aller Vorsorgeeinrichtungen in der Periode seit Ende 2007 bei 1,3% pro Jahr liege (bei kleinen Kassen 1,2%; bei mittleren 1,3% und bei grossen 1,5% p.a.).

Aktien-Renditen schwangen oben auf

Am schlechtesten rentierten im Januar Obligationen, und zwar sowohl in Schweizerfranken (-0,88%) als auch in Fremdwährungen (-0,55%). UBS führt dies auf das Anziehen der CHF-Zinsen im Bereich über zwei Jahre um 10 bis 20 Basispunkte zurück.

Etwas besser rentierten Immobilienanlagen (+0,32%), die jedoch schlechter als Hedge Funds (+0,36%) rentierten. Am besten rentierten Anlagen in Schweizer Aktien (+7,59%), gefolgt von Anlagen in ausländische Aktien (+3,75%). Bei den Währungen schwächten sich der USD, das GBP und der JPY gegenüber dem CHF ab. Dagegen legten der EUR und die skandinavischen Währungen zu.

Wachstum der Weltwirtschaft soll sich beschleunigen

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird laut den Ökonomen der UBS in den kommenden Monaten weiter an Dynamik gewinnen. Dabei werde die US-Wirtschaft durch den robusten Privatkonsum und die anhaltende Erholung am Wohnimmobilien- und Arbeitsmarkt getragen. Mit dem jüngsten Fiskalkompromiss hätten die US-Politiker Zeit gewonnen, um die immer noch ungelösten Haushaltsprobleme anzugehen. Die UBS rechnet mit einer weiteren Vereinbarung zur Reduzierung des Defizits in letzter Minute. Die US-Zentralbank werde wohl bis zum Ende des Jahres an «QE3» festhalten.

In Europa werden die geringere fiskalische Straffung, gelockerte Finanzierungsbedingungen und die effektive Notbremse der Europäischen Zentralbank für die Renditen der Peripherieländer die Rückkehr der Region zu einem moderaten Wachstum bis Mitte 2013 unterstützen, sind die Ökonomen überzeugt.

In den Schwellenländern soll die Wiederbeschleunigung der Wirtschaft von China angeführt werden, wo das Bruttoinlandprodukt im vierten Quartal 2012 verglichen zum Vorjahr um 7,9% gewachsen ist.

UBS bevorzugt Hochzins- gegenüber Staatsanleihen

Nachdem die Renditen von Staatsanleihen seit Dezember relativ stark zugenommen hätten, erwartet die UBS, dass die Renditen in den nächsten sechs Monaten nur leicht steigen. Die realen Gesamterträge von Staatsanleihen würden negativ bleiben. Dagegen würden sich Investment-Grade-Anleihen wohl weiterhin besser entwickeln als Staatsanleihen. US-Hochzinsanleihen würden durch die geringe Ausfallwahrscheinlichkeit und Zentralbankmassnahmen unterstützt. Sie gehören zu den bevorzugten Anlageklassen der UBS.

Während Staatsanleihen aus Schwellenländern jedoch allmählich fair bis etwas teuer bewertet seien, würden Unternehmensanleihen aus Schwellenländern bessere Anlagechancen bieten.

UBS hat US- und Schwellenländeraktien übergewichtet

In Aktien ist die UBS leicht übergewichtet. Ihre positive Einschätzung der USA wird laut UBS durch verbesserte Wachstumsaussichten, den guten Auftakt der Berichtssaison für das vierte Quartal und die Vermeidung der vollen Wucht der Fiskalklippe untermauert. In Schwellenländern ist sie ebenfalls übergewichtet. Die verbesserte Konjunkturdynamik in wichtigen Ländern habe erste positive Auswirkungen auf das Margen- und Gewinnwachstum, während die Bewertungen immer noch günstiger seien als in Industrieländern, so die UBS.

Canadian Dollar und Schwellenländerwährungen sind langfristige Favoriten

Bei den Währungen eröffnet die UBS eine Übergewichtung im GBP gegenüber dem EUR, da die Konjunkturdaten in Grossbritannien besser seien als in der Eurozone und sich Spekulationen über die künftige Geldpolitik der Bank of England beruhigt hätten. Für den Euro erwartet die UBS, dass er in den kommenden Monaten in einer Spanne von 1.30 bis 1.35 USD notieren wird.

Zu den langfristigen Favoriten der UBS gehören der Canadian Dollar CAD und die Schwellenländerwährungen. Gründe hierfür seien der relativ solide Staatshaushalt, die moderate Inflation und die höheren Renditen in den jeweiligen Ländern.

UBS ist bei Rohstoffen zurückhaltend

An den allgemeinen Rohstoffmärkten erkennen die Ökonomen der UBS keine besonders attraktiven Anlagechancen. Sie raten deshalb zu einer neutralen Ausrichtung. Die Volatilität dieser Anlageklasse sei relativ hoch, die Renditeaussichten dagegen nur mässig. Platin bevorzugen sie allerdings weiter, was an den erwarteten Angebotsengpässen liegt.

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