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Anlagejahr 2012 könnte für Pensionskassen «leicht überdurchschnittlich» ausfallen

Donnerstag, 13.12.2012

Der November war ein guter Anlagemonat für die Pensionskassen. Zusammen mit der Entwicklung der Kapitalmärkte in den ersten Dezembertagen lasse dies auf eine ansprechende Jahresperformance hoffen, sind UBS Experten überzeugt.

Der Anlagemonat November präsentierte sich für schweizerische Vorsorgeeinrichtungen weit positiver als der Oktober: Sie erzielten eine Rendite von durchschnittlich 0,65% (-0,08% im Oktober). Dabei verbuchten alle Grössenklassen positive Erträge, wobei die kleineren Kassen ihren Vorsprung auf die grossen und auf die mittleren Kassen zum Teil wieder preisgaben.

Dennoch schnitten Pensionskassen mit einem Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Franken im November am besten ab (0.70%), gefolgt von Kassen mit einem Vermögen unter 300 Millionen Franken (0,67%). Schlecht performten dagegen Vorsorgeeinrichtungen mit über einer Milliarde Franken Vermögen (0,58%), wie dem UBS Pensionskassen-Barometer zu entnehmen ist.

Langfristig würden sich aber recht deutliche Unterschiede in der Performance der Grössenklassen zeigen, wie die UBS-Experten erklären. So erzielten die kleinen Pensionskassen seit 2007 eine Performance von 5,9%, die mittleren eine von 7,3% und die grossen eine Rendite von 8,7%.

Gesamtperformance ist langfristig ungenügend

Für das Jahr 2012 insgesamt geben sich die UBS-Experten optimistisch: Es könne ein leicht überdurchschnittliches Jahr werden. Die Jahresperformance für alle Vorsorgeeinrichtungen lag bisher bei 6,58%. Seit 2007 betrug sie 6,9%. Trotzdem sei die Gesamtrendite seit 2007 ungenügend. Auf annualisierter Basis seien das nämlich nur 1,0% bis 1,4% und damit deutlich weniger, als zur Sicherung der Vorsorge erforderlich sei. Der Einbruch von 2008 zeige damit, wie schwer «Tail-Risiken» wiegen würden.

Aktien Schweiz rentierten top, Hedge Funds floppten

Mit Ausnahme der Hedge Funds (–0,33%) haben im November alle Vermögensklassen positive Ertragsbeiträge generiert. Der anhaltende Druck auf die internationalen Zinsen habe die Performance der festverzinslichen Anlagen einmal mehr nach oben getrieben, so die Experten weiter (Obligationen CHF +0,17%, Fremdwährungen +0,29%). Für das gesamte Jahr 2012 bewege man sich hier nahe den langfristigen Erwartungswerten.

Bei den Aktien vermochten Schweizer Aktien (+2,91%) die globalen (+0,77%) erneut zu schlagen. Immobilien (+0,40%) erbrachten verglichen mit den Vorjahren (2012 bisher 4,93%) eine etwas bescheidenere Rendite.

Der Schweizerfranken sei zwar wieder leicht unter Aufwertungsdruck geraten, die Währungsentwicklung habe das Bild aber nicht wesentlich eingetrübt, so die Experten.

Globale Wirtschaftsaussichten haben sich leicht verbessert

Nach Ansicht der UBS-Experten hat sich das globale Wirtschaftswachstum in den letzten Monaten verbessert. In den USA sei am Arbeits- und Wohnimmobilienmarkt eine weitere Erholung zu erkennen, und in China deute eine breite Wiederbeschleunigung auf ein BIP-Wachstum von 7% bis 8% im Jahr 2013 hin. Während sich die Wachstumsaussichten in Brasilien jedoch ebenfalls verbessert hätten, leide Indien weiterhin unter einer hohen Inflation.

An der politischen Front richte sich das Augenmerk nach der Wiederwahl von Präsident Obama auf die in den USA am Ende des Jahres bevorstehenden automatischen Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen (die «fiskalische Klippe»). Die UBS-Experten rechnen mit einer moderaten fiskalischen Straffung im Jahr 2013 und einem BIP-Wachstum von rund 2%.

In Europa werde die fiskalische Straffung in den nächsten Quartalen wohl etwas nachlassen, was der Region dabei helfen solle, die Rezession 2013 zu überwinden, wie die Experten glauben.

UBS bevorzugt US-Hochzinsanleihen

Die UBS-Experten bevorzugen nach wie vor US-Hochzinsanleihen als Anlageklasse. So würden Unternehmensanleihen weiterhin eine attraktive Prämie gegenüber Staatsanleihen bieten. Solide Unternehmensbilanzen, niedrige Ausfallraten, ein ordentliches Wirtschaftswachstum und die anhaltende Nachfrage der Investoren nach Anlagen, die attraktive Erträge abwerfen, würden ein vorteilhaftes Umfeld schaffen. Investment-Grade-Unternehmensanleihen böten ebenfalls attraktive Renditen. Die UBS rechnet mit einem allmählichen Anstieg der Benchmarkzinsen, was negative reale Erträge von Staatsanleihen zur Folge haben werde.

UBS wählt US-Aktien, sieht Potenzial in Schwellenländern

Die UBS-Experten beurteilen Aktien neutral und bevorzugen die USA wegen ihres relativ guten Gewinntrends. Schwellenländeraktien würden wohl durch die Bewertungen und die Wiederbeschleunigung des Wirtschaftswachstums unterstützt werden. In Kanada und Australien bleibt die UBS wegen der schwachen Gewinnaussichten dieser Länder untergewichtet.

UBS gibt britischem Pfund den Vorzug

Die japanische Zentralbank stehe infolge des sehr fragilen Wirtschaftswachstums und des voraussichtlichen Wechsels zu einer «inflationsfreundlicheren» Regierung weiterhin unter Druck, den Yen zu schwächen, so die UBS-Experten. Sie bevorzugen das britische Pfund. Gründe seien die Bewertung sowie die Erwartung, dass die Bank of England keine weitere quantitative Lockerung mehr durchführen werde. Schwellenländer-Währungen seien wegen der relativ starken Finanzlage, der moderaten Inflation und der höheren Zinsen in diesen Ländern attraktiv.

UBS empfiehlt Gold als Absicherung gegen Inflation

Rohstoffe beurteilen die UBS-Experten weiterhin neutral. Anleger, die jedoch nach einer strategischen Absicherung gegen die Inflation suchen würden, sollten einen bestimmten Anteil ihres Portfolios in Gold anlegen, das auch durch die tiefen Realzinsen unterstützt werde.

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